Wesseling braucht schnellstmöglich ca. 170 zusätzliche Kita-Plätze

Verwaltungsversäumen kostet die Stadt zwei Millionen Euro.

Mit der Vorlage zur heutigen Sitzung des Jugendhilfeausschuss für ein bedarfsgerechtes Angebot in der Kindertagesbetreuung (46/2021) wird das Versagen der Wesselinger Verwaltung in den letzten zwei bis drei Jahren offensichtlich. Bereits 2018 wurde beschlossen, zwei neue Kindertageseinrichtungen zu bauen. Bis heute ist dazu kein Baubeginn erfolgt. Erst auf Nachfrage der Koalition von CDU und Bündnis 90/DIE GRÜNEN hat die Verwaltung nun Vorschläge erarbeitet und die Bedarfszahlen aktualisiert.

„Das Vorgehen der Verwaltung ist eine Zumutung“, kritisiert die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Monika Mertens. Hier werden innerhalb von drei Tagen aufgrund der Versäumnisse von drei Jahren weitreichende Entscheidungen zu Flächennutzungen von der Politik verlangt und die politischen Gremien massiv unter Druck gesetzt. 

Eine ordentliche Beratung und eine Entscheidungsfindung, die der Tragweite gerecht werden, sind so nicht gewährleistet. „Ein solches Vorgehen steht im Widerspruch zu einer nachhaltigen Stadtentwicklungsplanung und missachtet die Verantwortung gegenüber unseren Kindern“.

Wesseling ist mit den Neubaugebieten Eichholzer Acker und Rheintal Quartier ein attraktiver Wohnort für junge Familien. Dass der Bedarf an Kindergartenplätzen steigt, wäre für die Stadt frühzeitig vorhersehbar gewesen; auch anhand der Geburtenentwicklung. Der Ausbau der Kinderbetreuung hätte Chefsache sein sollen. Nun müssen in den kommenden vier Jahren zwei Millionen Euro für ein Provisorium ausgegeben werden. Für die GRÜNEN ist klar:  Dieses Geld hätte auch nachhaltig investiert werden können.

Zudem lässt die Vorlage viele Fragen offen, die vor einer endgültigen Zustimmung im Hauptausschuss sowohl zum provisorischen Standort an der Wilhelm-Rieländer-Straße als auch in Urfeld ausgeräumt werden müssen. Bündnis 90 / DIE GRÜNEN haben der Verwaltung dazu einen umfangreichen Fragenkatalog übergeben. „Wir werden das Verfahren nicht verzögern, aber wir wollen unsere Fragen ausführlich beantwortet wissen, um politisch vernünftig arbeiten zu können“, so Harald Dieter Schmidt-El Khaldi, Sprecher im Jugendhilfeausschuss.